Autobahnabfahrt Hamminkeln (Hollandlinie)
Die ersten Planungen zum Bau der so genannten "Hollandlinie" begannen im Jahr
1936. Im Juli 1939 begannen die ersten Bauarbeiten im Abschnitt Oberhausener
Kreuz bis Wesel, mussten aber
wegen den Kriegshandlungen im Herbst des gleichen
Jahres wieder eingestellt werden. Im Juli 1940 wurden die Arbeiten mit
niederländischen Arbeitskräften weitergeführt, die mit viel Handarbeit die
Sandberge in der Hülshorst und in der Wittenhorst abgruben und über
Feldbahnschienen und Loren zur Autobahntrasse transportierten. Im Mai 1942
wurden die Arbeiten wegen der expandierenden Kriegsentwicklung endgültig
eingestellt. Erst am 1. Juni 1958 hat man mit den Bauarbeiten am
Oberhausener Kreuz wieder begonnen. Am 10. Juli 1961 wurde das 17,5 km lange
Teilstück der Hollandautobahn A3 vom Oberhausener Kreuz bis zur Abfahrt Wesel
fertig gestellt. Im Bereich der Isselniederung machte der Neubau der Autobahn
A3 eine ca. 1 m Erhöhung des Baukörpers notwendig. Nach Vertragsregelung der
Autobahnverwaltung mit den Grundeigentümern wurden von den Brüner Höhen ca. zwei
Millionen Kubikmeter Kiesmassen per LKW zu der Bautrasse transportiert. Das
Verhandlungsergebnis mit dem Leiter des Autobahnneubauamtes Wesel beinhaltete
eine Grundstücksumlegung nach der Kiesentnahme. Die privaten Grundstücke wurden
nördlich der Bergtrasse verlegt und vermessen. Die Gemeinde Brünen, der
Schulverband und die Kirchengemeinde erhielten ihre Eigentumsfläche südlich der
Bergtrasse. Am 17. Dezember 1963 wurde von der Autobahn Oberhausen-Arnheim
der Autobahnabschnitt Wesel-Hamminkeln dem Verkehr übergeben.

Ende der Autobahn, Foto: April 1965 Eduard Hellmich
Am 27. April 1965 wurde das letzte Teilstück der Hollandlinie zwischen
Hamminkeln und Emmerich für den Verkehr freigegeben.
Da auf Grundlage der so genannten "Großstadtregelung" Autobahnabfahrten nur nach
größeren Orten benannt werden dürfen, erhielten die Abfahrten in Hamminkeln
zunächst den Namen "Bocholt-Wesel“. Nach einem langen Streit zwischen der
Hamminkelner Stadtverwaltung mit dem Rheinischen Autobahnamt Krefeld und der
Straßenbauverwaltung wurden 1992 die Anschlussstelle in südlicher Fahrtrichtung
in "Hamminkeln / Wesel-Nord" und die in nördlicher Richtung in "Hamminkeln
/ Bocholt" geändert.
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Anschlussstelle Nr. 5 Hamminkeln / Bocholt |
Anschlussstelle Nr. 5 Hamminkeln / Wesel-Nord |
Rund 185 Meter nordnordwestlich der Hamminkelner Autobahnbrücke Brüner Straße wurden
2005 in beiden Fahrtrichtungen je eine Mautbrücke mit Sensoren zur Mauterfassung
errichtet.

Mautbrücke auf der Autobahn A3 in Hamminkeln
Rund 3,4 km südlich der Abfahrt Hamminkeln befindet sich in Fahrtrichtung
Düsseldorf der "Rastplatz Kranenkamp“
und ca. 1,6 Kilometer nördlich der Abfahrt Hamminkeln in Fahrtichtung Emmerich der "Rastplatz Lichtholz“.

Rastplatz Kranenkamp
Ab März 2023 werden die Fahrbahnen der Autobahn A3 bei Hamminkeln zwischen den
Autobahnparkplätzen Wispelt und Lichtholz in beiden
Richtungen auf vier
Kilometern Länge erneuert und die Leitplanken ertüchtigt. Die Bauarbeiten werden
vorraussichtlich 10 Monate dauern.

Seit einigen Jahren diskutiert man über eine Ortsumgehung für Brünen. Die Weseler Stadtverwaltung möchte in der Verlängerung der im Bau
befindlichen Südumgehung zwischen Hamminkeln-Brünen und Wesel-Obrighoven an der Kreuzung A3 / B70 eine
Autobahnauffahrt errichten. Diese dürfte dann vermutlich "Wesel-Nord" heißen.
Letzte Aktualisierung: 10. April 2023
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